Slowfood-Erlebnisse in Kärnten erleben – wo die Herstellung von Lebensmitteln zur Kunst erhoben wird, ist Slow Food zu Hause: nachhaltig erzeugte, handwerklich hergestellte Produkte, die das Essen zum Fest machen.
Slowfood-Erlebnisse – zu Gast bei den Heldinnen des guten Geschmacks
Lesach-, Gail- und Gitschtal und der Weissensee in Kärnten bilden die erste Slowfood Travel-Destination der Welt. Hier arbeiten Bauern und Köche, die nur mit dem Besten zufrieden sind – viele davon Frauen. Urlauber können ihre Köstlichkeiten nicht nur probieren, sondern auch neues kulinarisches Wissen mit nach Hause nehmen.
Saisonal und regional: „Kuhles“ Eis selbst gemacht
Am Fuß der Karnischen Alpen leben Lissi Neuwirth und ihre Familie auf ihrem Gäste- und Bauernhof Maar. Die Herrin über zwanzig glückliche Kühe, die den Sommer auf der Weide und den Winter im Laufstall verbringen, begeisterte zunächst ihre drei Töchter mit hausgemachtem Eis. Neben frischer Milch der eigenen Kühe verarbeitet sie dafür ausschließlich Zutaten aus der Umgebung – mit Ausnahme von Nussmark und Vanille.
Obst, Kräuter und Blumen stammen aus ihrem Garten. So entstehen außer Sorbets mit besonders hohem Fruchtanteil cremige Milcheissorten mit dem Geschmack von Lavendel, Basilikum oder Zitronenmelisse. Und weil das alles so gut schmeckt, verrät Lissi Neuwirth ihren Gästen, wie sie selbst Eis herstellen können, welche Zutaten die besten sind und wie diese in den Rahm kommen, wie man hier sagt. Dazu gibt es Tipps und Rezepte, damit auch zu Hause stets Leckeres im Eisschrank liegt.
www.slowfood.travel/de/Erlebnisse/mitmachen-erleben/So-mache-ich-mir-mein-Bauerneis_o_3014
Heilende Wild- und Waldkräuter sammeln mit Klara
Von den jungen Kräutern des Frühsommers über die Heilpflanzen der Hochwiese bis zu den pflanzlichen Kostbarkeiten des Bergwalds – Kärntens Natur ist eine wahre Schatzkammer wohltuender und heilender Flora. Klara Obernosterer besitzt den Schlüssel dazu.
Auf den Bergwiesen und sonnenbeschienenen Almen des Lesachtals sammelt die Kräuterpädagogin Wurzeln, Wild- und Waldkräuter und erklärt bei geführten Kräuterwanderungen mit anschließendem gemeinsamem Kochen nebst Kräuterfestmahl sowie in Workshops die Wirkungsweise unterschiedlichster Bergkräuter. Sie demonstriert die Herstellung natürlicher Heilmittel von Kräutertees bis zu Salben, Tinkturen und Räucherwerk aus Wurzeln.
So trägt Klara Obernosterer nicht nur dazu bei, altes europäisches Heilwissen zu bewahren. Sie gibt den Gästen auch Kenntnisse mit nach Hause, aus denen sie noch lange nach dem Urlaub Freude und Wohlbefinden schöpfen.
Nudeln krendeln mit zwei Meisterköchinnen
Kärntner Teigtaschen mit ihrem typischen, an gehäkelte Spitze erinnernden Rand zu verschließen, ist anspruchsvoll, sie mit einer köstlichen Füllung zu veredeln, eine Kunst für sich. „Krendeln“ nennt man sie in Kärnten.
Wer die schmackhaften „Nudln“ auch nach dem Urlaub nicht entbehren möchte, kann sich von den Inhaberinnen des Gasthofs Grünwald in St. Daniel in die Geheimnisse ihrer Fertigung einweihen lassen. Die Schwestern Ingeborg und Gudrun Daberer produzieren hier rund 50.000 Kärntner „Nudln“ im Jahr und haben zwanzig unterschiedliche Füllungen im Repertoire.
In Workshops vermitteln sie Gästen die Kunst des Krendelns, bevor die Nudeln im Rahmen eines Festmahls verkostet werden. Höhepunkt im Nudeljahr der Daberers ist das „Nudl Kudl Mudl“ im Oktober. Vier Wochen lang stehen ausschließlich hausgemachte Nudelvarianten auf der Karte – von Erdapfel- über Wildnudl bis zur Pesto-Knoblauchnudl.
www.slowfood.travel/de/Erlebnisse/mitmachen-erleben/Nudlkrendeln-leicht-erlernt_o_3008
Bauernbrot backen nach uraltem Rezept
Nach einem uralten Rezept aus Natursauerteig, Körnern und Wasser entsteht das Original Lesachtaler Bauernbrot, das die UNESCO zum Kulturerbe zählt. Rosa Lanner ist mit über 30 Jahren Erfahrung Meisterbäckerin dieses Traditionsbrots. Die Seniorchefin des Alpenhotels „Wanderniki“ führt auch ihre Gäste in die Kunst des Brotbackens ein und zeigt ihnen, wie aus Lesachtaler Mehl aus Dinkel oder Roggen, selbst angesetztem Sauerteig und der richtigen Technik des Teigknetens ein knuspriges Brot wird, dessen unwiderstehlicher Duft das ganze Haus erfüllt.
Damit ihre Schüler die neue Fähigkeit perfektionieren können, gibt Rosa Lanner ihnen Mehl und Rezept mit nach Hause. Für den Export ist das Bauernbrot nicht gedacht, es soll den Bedarf im Tal decken. Denn mit den Abläufen in einer Großbäckerei verträgt sich das Traditionshandwerk nicht, für das junge Bauern hier mittlerweile wieder Korn anbauen.
Butter rühren und Käse machen mit der Bergbäuerin
Hundertzwanzig Liter Bio-Heumilch geben die neun Kühe des auf 1.350 Meter Höhe in der unberührten Natur des Lesachtals gelegenen Jörgishofs der Familie Unterweger jeden Tag. Bäuerin Elfriede Unterweger produziert daraus feine Frisch- und Bergkäsesorten in bester Bio-Qualität. Sogar ein Mozzarella gehört zu ihrem Sortiment, der auf dem Hof der italienischen Nachbarn als solcher verkauft wird.
Elfriede zeigt in ihrer Bergsennerei auch Urlaubern und Gästen des Bauernhofs alle Schritte, die zwischen dem Melken der Kühe, dem Reifen des Käses und dem Schnuppern an würzigem Bergkäse und Verkosten cremigen Frischkäses liegen. Die Gäste dürfen nicht nur zuschauen, sondern sich auch selbst betätigen, Butter rühren und Frischkäsebällchen mit Kräutern aus dem hofeigenen Garten verfeinern – eine Erfahrung, die Spaß macht und die Wertschätzung handwerklich hergestellter Lebensmittel beflügelt.
Weitere Informationen zum Thema Slowfood finden Sie hier: http://www.slowfood.travel/de/Erlebnisse/mitmachen-erleben